Ein Charaktertest für den TVD

Handball, 1. Liga der Männer
Abstiegsrunde, Gruppe 2
Samstag, 19 Uhr
Chrüzmatt-Halle, Dagmersellen
TV Dagmersellen – HBC West

Zum Matchprogramm
Die Niederlage gegen Lyss brachte den TVD zurück auf den Boden der Realität. Die Lehre daraus: Auch in den Partien der Abstiegsrunde gibt es keine «Selbstläufer». Morgen ist der unbequeme HBC West zu Gast.

von Renato Cavoli

Ramon Häller, er wird heuer erst 23-jährig, ist zwar altersmässig noch kein Routinier. Doch seine Leistungen machen aus ihm seit längerem einen wichtigen Eckpfeiler der Dagmerseller Mannschaft. Und der Keeper nimmt vor dem morgigen Match gegen den HBC West kein Blatt vor den Mund. «Was wir vor zwei Wochen bei der 24:26-Auswärtsniederlage in Lyss zeigten, reicht auch in der Abstiegsrunde ganz einfach nicht. Der Match war ein Spiegelbild des letzten Spiels der Qualifikation, das wir beim HV Herzogenbuchsee verloren und so den Gang in die Relegationsrunde antreten mussten.»

Wie schon damals hätten sie auch in Lyss vor allem in der Offensive viel zu viele Fehler gemacht und gleich mehrere ausgezeichnete Tormöglichkeiten fast schon fahrlässig verschenkt. «Dazu kamen Ballverluste und technische Fehler in einer Zahl, die am Ende ganz einfach nicht zu einem Sieg reichen. Obwohl wir dieses Lyss hätten schlagen müssen.»

Auf- und wachgerüttelt?

Nun, verloren ist nach erst drei Runden natürlich noch nichts. Vielleicht hat die Niederlage in Lyss den TVD auf- und endgültig wachgerüttelt. Denn morgen kommt mit dem HBC West ein Team in die Chrüzmatt-Halle, das auch nicht im Handgalopp zu bezwingen sein wird.

«Wir hatten sie in der Finalrunde der letzten Saison zum Gegner. Ich erinnere mich an ein Team, das einen etwas anderen Handball spielt, als wir ihn gewohnt sind. Die Welschen sind in ihrem Spiel schwierig einzuschätzen. Ausserdem», so Ramon Häller weiter, «können sie sehr aggressiv auftreten. Wir müssen unsere Fehler gegenüber dem Lyss-Match deutlich reduzieren», sagt der Schlussmann, dessen Rückenprobleme soweit abgeklungen sind, dass er gegen den HBC West das Rückgrat der Dagmerseller bilden kann. Man wird den grossgewachsenen, athletischen Schlussmann brauchen. Denn der andere starke Keeper, Silen Locatelli, wird gegen West nicht dabei sein können. Wie auch immer: Das morgige Spiel ist ein echter Charaktertest für die Dagmerseller.

Ein Quintett fehlt

Othmar Buholzer, er leitet die Trainings des TVD, macht sich zwar noch keine grossen Sorgen um seine Mannschaft. «Aber es kann kritisch werden, wenn wir nicht konstant unser volles Rendement ausschöpfen. Und da wir im Training oft zu wenig Leute sind, können wir auch im taktisch-technischen Bereich nicht gezielt genug arbeiten. Wir brauchen in den kommenden Wochen starke Goalies, eine solide, aufopfernd kämpfende Defensive und im Angriffsspiel Geduld und die nötige Effizienz. Dann wird es zum Ligaerhalt reichen. Aber einfach wird es nicht.»

Beim TVD fehlen neben dem erwähnten Silen Locatelli nach wie vor die verletzen Thomas Häfliger, Adnan Idrizi, Martin Abgottspon und Pascal Born.

Spiele vom Wochenende: TV Pratteln – Wacker Thun II (Fr, 20.30 Uhr). TV Dagmersellen – HBC West (Sa, 19 Uhr), HBC Nyon – PSG Lyss (So, 16.30 Uhr). HV Herzogenbuchsee – HSG Leimental (So, 19 Uhr). – Rangliste: 1. HSG Leimental 3/6. 2. HBC Nyon 4/6. 3. HV Herzgenbuchsee 4/5. 4. PSG Lyss 5/5. 5. TV Dagmersellen 3/4. 6. HBC West 4/4. 7. TV Pratteln 5/2. 8. Wacker Thun II 4/0.

 

  1. Liga: TVD II muss auswärts ran

Das zweite Team des TV Dagmersellen sitzt noch immer im Tabellenkeller fest. Die sechs Punkte aus 15 Spielen ergeben aktuell den elften und damit vorletzten Tabellenplatz. Nun muss die Mannschaft von Trainer Silvan Graf morgen Samstag, (18 Uhr, Burkertsmatt-Halle, Widen) auswärts gegen den HC Mutschellen antreten. Die Aargauer haben bereits 16 Zähler auf ihrem Konto und liegen als Siebte im einigermassen gesicherten Ranglistenmittelfeld. Was den TVD zuversichtlich stimmen darf: In den letzten zwei Partien zeigte man viel Herz und Leidenschaft. Im regionalen Cup unterlag man zu Hause dem Team aus Baar/Zug recht unglücklich mit nur einem Tor Unterschied. Und in der Meisterschaft gelang vor der Fasnachtspause gegen den Tabellensechsten Horgen/Wädenswil II ein 28:27-Heimsieg. Die Wiggertaler sind morgen gegen Mutschellen alles andere als chancenlos. rec.