Der Schlussakkord soll freude machen

Handball, 1. Liga der Männer, Samstag, 16 Uhr, Chrüzmatt:
TV Dagmersellen – KTV Muotathal

Nach einem «frustrierend schwachen Spiel in Olten», so Trainer Othmar Buholzer, geht es für den TVD morgen zu Hause gegen Muotathal um einen erfolgreichen Schlussakkord. Das Team soll sich auch beim Publikum mit einem starken Auftritt bedanken.

von Renato Cavoli

«Frust». Othmar Buholzer, Cheftrainer des TV Dagmersellen, braucht dieses Wort gleich zu Beginn des Gesprächs mit dem WB. Er sei vom Auftritt seines Teams in Olten nach der 21:27-Niederlage «sehr enttäuscht» gewesen. «Wir hatten alles aufgegleist, jeder Spieler wusste um seine Aufgaben, kannte unseren Matchplan. Doch auf dem Feld war kein Wille zu spüren, kein Feuer. Die Spieler gingen nicht an ihre Grenzen und nicht dorthin, wo’s wehtut, dorthin also, wo man hingehen muss, wenn man Erfolg haben will.»

Das Kollektiv

Es sei ein im Kollektiv schwacher Auftritt gewesen. Buholzer nimmt einen Mann von seiner Kritik aus. «Thomas Häfliger hat seinen Part für das Team gut erledigt.» Sie hätten gegen Olten mit dieser Leistung schlicht keine Chance gehabt. «Wir mussten am Ende froh sein, dass wir nicht mit einer veritablen Packung bedacht wurden.»

Zur Erinnerung: Der TVD wollte endlich gegen eines der Spitzenteams etwas reissen, und zeigen, dass man gegen jede Mannschaft dieser Gruppe mithalten kann, wenn das Team «funktioniert und jeder zu hundert Prozent konzentriert ist und seine beste Leistung abruft».

Die Lehrstunde

Der Match in Olten sei eine Lehrstunde gewesen, was passieren könne, wenn eine Mannschaft nicht bereit sei und  sich nicht aus der eigenen Komfortzone bewege, sagt der Trainer.

Doch nun gilt es ein letztes Mal für diese Saison einen schwachen Match abzuhaken und sich neu zu orientieren. Nach dem Spiel gegen den KTV Muotathal von morgen Samstag steht das Spaghetti-Essen an. Der Saisonabschluss soll zusammen mit den Zuschauerinnen und Zuschauern gefeiert werden.

Dass «eine Feier» mit einer guten Leistung zuvor auf dem Feld definitiv besser möglich ist, versteht sich von selbst.

Der Gegner

«Aber es geht doch auch und in erster Linie darum, uns beim Publikum mit einem Spiel zu verabschieden, das unserem eigentlichen Rendement gerecht wird», sagt Othmar Buholzer.

Muotathals Fanionteam ist einen Rang (5.) und vier Zähler vor dem TV Dagmersellen klassiert. Einholen kann man das Team aus dem «Thäli» also auch mit einem Sieg nicht mehr. «Aber wir wollen unseren sechsten Rang gegenüber Einsiedeln und Dietikon-Urdorf verteidigen», so Buholzer. Während Dietikon-Urdorf in der eigenen Halle gegen Olten vor einem schwierigen Spiel steht, darf Einsiedeln zu Hause gegen den Tabellendrittletzten Frick etwas zugetraut werden.

Zuletzt kannte Muotathal gegen den bemitleidenswerten Tabellenletzten SG Magden/Möhlin (21 Spiele, null Punkte)  erwartungsgemäss keinen Pardon und entliess die «rote Laterne» mit einer standesgemässen 37:21-Packung, was das Torverhältnis der Aargauer auf ein sagenhaftes 462:699 anwachsen liess.

Männer, 1. Liga. Gruppe 2. Schlussrunde vom Wochenende: TV Dagmersellen – KTV Muota-thal. HC Einsiedeln – TSV Frick. SG Pilatus – HB Woh-len. TV Muri – SG Magden/Möhlin. TV Pratteln – BSV Stans. HC Dietikon-Urdorf – SG HV Olten. – Rangliste: 1. BSV Stans 21/40. 2. SG HV Olten 21/34. 3. Handball Wohlen 21/32. 4. TV Pratteln 21/25. 5. KTV Muotathal 21/23. 6. TV Dagmersellen 21/19. 7. HC Einsiedeln 21/19. 8. HC Dietikon-Urdorf 21/18. 9. SG Pilatus 21/15. 10. TSV Frick 21/14. 11. TV Muri 21/13. 12. SG Magden/Möhlin 21/0.

 

 

Der Shooter und sein letztes Spiel

Nach 12 Jahren im Fanionteam des TV Dagmersellen beendet Stefan Frauchiger (30) seine 1.-Liga-Karriere. Ebenfalls das letzte Spiel «wäre» es für Christoph Bratschi (29), den Berner im Team des TVD. Er hat sich aber in Olten am Knie verletzt. Sein Einsatz ist fraglich. Auch er steht seit Jahren für den TVD im Einsatz. Der WB kommt in einer seiner nächsten Ausgaben auf die Rücktritte der beiden wichtigen Spieler zurück.

«Ich weiss, dass wir in Olten einen ganz, ganz schwachen Auftritt hingelegt haben», so Stefan Frauchiger. «Es war eine einstellungsmässig indiskutable Leistung. Aber wir wollen uns morgen rehabilitieren und uns von unseren treuen Fans mit einem tollen Spiel verabschieden. Das gilt natürlich speziell auch für mich. Schön, dass bei meinem letzten Match ausgerechnet Muotathal auf der anderen Seite steht. Ich habe viele schöne Erinnerungen an unsere Spiele.»

«Spaghetti munden besser…»

Muotathal sei derzeit der Favorit. Immerhin hätten sie als einziges Team Leader Stans geschlagen. «Aber wir wissen, dass wir mit den Schwyzern auf Augenhöhe mitspielen können. Dazu muss sich aber jeder von uns gegenüber dem Olten-Match um 100 Prozent steigern. Und das werden wir» so Frauchiger. «Zudem munden die Spaghetti nach dem Match einfach besser, wenn man zuvor ein gutes Spiel abgeliefert hat.»