Der TVD muss als Kollektiv überzeugen

Handball, 1. Liga der Männer
Samstag, 19 Uhr
Chrüzmatt-Halle, Dagmersellen
TV Dagmersellen – HSG Leimental

Zum Matchprogramm

Die  Niederlage gegen die SG Pilatus am letzten Samstag erhöht den Druck auf den TV Dagmersellen für das Restprogramm der «regular season». Und morgen kommt mit Leimental ein Gegner, den man (ebenfalls) schlagen müsste…

von Renato Cavoli

Der Blick auf die Tabelle, drei Runden vor Schluss des Qualifkationspensums: Der TVD hat zwar noch immer Blickkontakt und «Schlagdistanz» zu den vier Finalrundenplätzen, doch die direkten Konkurrenten punkten auch. Keine Frage also, dass Dagmersellen aus den restlichen drei Partien gegen Leimental und Pratteln zu Hause und gegen Schlusslicht Herzogenbuchsee auswärts, möglichst alle Zähler auf seinem Konto abbuchen sollte.

Zu wenig solidarisch

Das sieht auch Trainer Othmar Buholzer so. Auch wenn ihn das Videostudium des Spiels gegen die SG Pilatus, genau wie das Gros des Publikums, welches den Match vor Ort verfolgte, «ernüchterte», bleibt er zuversichtlich. «Ich traue der Mannschaft um Coach Sandro Bieri zu, dass sie nach den zuletzt drei Niederlagen den Turnaround wieder schafft. Das Team weiss, dass es gegen Pilatus nicht überzeugen konnte, weil vor allem die Solidarität in der Defensivarbeit, das bedingungslose Miteinander, nicht funktionierte. Aber», so Buholzer weiter, «das Rüstzeug, um im Schussspurt die volle Ernte einzufahren, ist da. Aber das Team muss es zu 100 Prozent abrufen. Und bereit sein, alles für den Erfolg zu tun. Wie schon einigemale in der laufenden Saison.»

Zum Beispiel in der fünf Partien dauernden Siegesserie, die ja noch nicht so lange her ist, als dass die Spieler nicht mehr wüssten, warum sie «damals» diese Siege realisierten. «Es geht bei uns nur im Kollektiv. Und nur, wenn alle Rädchen ineinandergreifen. Klar ist aber auch: Wir brauchen Ramon Häller im Tor. Er bildet das Rückgrat dieser Mannschaft. Und er ist einer, der mit dem Druck, der auf seinen Schultern lastet, umgehen kann», sagt Othmar Buholzer. Ein grosses Kompliment aus berufenem Mund für den erst 22 Jahre alten Keeper der Wiggertaler. Ramon Häller gehört in dieser Liga diskussionslos zu den Besten seines Fachs.

Der Schlüssel zum Erfolg

Und noch etwas macht dem Dagmerseller Trainer Mut. «Die Mannschaft hatte vor kurzem auch gegen Muotathal und Emmen, die beiden Spitzenteams, Chancen für den Sieg. Dieses Wissen, gepaart mit der richtigen Einstellung, kann für den Rest der Qualifikation der Schlüssel zum Erfolg sein.»

Die HSG Leimental liegt auf dem vorletzten Rang mit bloss sechs Punkten aus elf Spielen. Der Finalrundenzug ist «ausser Reichweite». Doch die Baselbieter, zuletzt zu Hause siegreich gegen die rote Laterne Herzogenbuchsee, können befreit aufspielen. Der TVD tut morgen gut daran, diesen Gegner vom Anpfiff weg ernst zu nehmen. In der Vorrunde blieb Dagmersellen auswärts mit 21:18 siegreich. Doch einfach wird die Aufgabe nicht. Und der TVD muss mit Kampfgeist und Leidenschaft den Funken bei seinen Fans selber entzünden, wenn der Heimvorteil auch wirklich ein Vorteil sein soll.

Die Spiele vom Wochenende. 1. Liga: HB Emmen – SG HV Olten (Sa, 16.15 Uhr). TV Pratteln – HV Herzogenbuchsee (Sa, 17 Uhr). TV Dagmersellen – HSG Leimental (Sa, 19 Uhr). KTV Muotathal – SG Pilatus (Sa, 19 Uhr). – Rangliste: 1. KTV Muotathal 11/18. 2. HB Emmen 11/17. 3. SG HV Olten 11/13. 4. TV Pratteln 11/12. 5. SG Pilatus 11/10 (+2). 6. TV Dagmersellen 11/10 (-22). 7. HSG Leimental 11/6. 8. HV Herzogenbuchsee 11/2.

 

2. Liga: TVD II gegen den Leader

Auch das zweite Team des TV Dagmersellen kann morgen zu Hause antreten. Um 17 Uhr empfängt die Mannschaft von Trainer Silvan Graf den Spitzenreiter Kriens. 12 Zähler und zehn Ränge trennen diese zwei Teams nach neun Partien. Eine klare Sache also für die Gallusstädter? Auf dem Papier scheint dies so. Doch für Wiggertaler spielt es keine Rolle mehr, wie der Gegner heisst. Man braucht Punkte. Der dritte Sieg in der laufenden Saison soll so schnell wie möglich her, um den Anschluss an das «rettende Ufer» nicht aus den Augen zu verlieren. rec.