Handball 1. Liga, Finalrunde
TV Dagmersellen – SC Frauenfeld 24:27 (12:9)
Der TVD muss sich nach einer hart umkämpften Partie zum zweiten Mal in Folge zuhause geschlagen geben. Eine sehr starke erste Halbzeit inklusive überragendem Torwart, aus der eine 3-Tore-Führung resultierte, reichte schlussendlich nicht, um die routinierten Gäste aus Frauenfeld zu bezwingen.
von Flavio Theiler
2 Wochen nach der unnötigen Heimniederlage gegen Nyon und der darauffolgenden Fasnachtspause starteten die Dagmerseller hoch motiviert in die zweite Partie vor heimischem Publikum. Dass sie sich auch gegen den SC Frauenfeld nicht verstecken wollten, machten die Gastgeber schon in den ersten Minuten klar. Nach fast 3-minütigem Abtasten ohne Treffer auf beiden Seiten fielen die ersten Tore dann im Halbminutentakt bis Urs Oggier nur zwei Minuten später bereits zum 3:2 einnetzte. Ab diesem lag der TVD konstant mit 1 bis 2 Toren Differenz in Front. Mit vielen toll herausgespielten Treffern und einer engagierten Abwehrleistung konnten sie das Spielgeschehen klar diktieren. Dass die Dagmerseller nach 17 Minuten beim 9:6 zum ersten Mal mit drei Toren in Führung gehen konnten hatten sie aber vor allem ihrem überragenden Torwart zu verdanken. Ramon Häller parierte alles, was zu halten war und hatte zu diesem Zeitpunkt bereits unglaubliche 7 Paraden verzeichnet! Die restlichen 13 Minuten waren ein intensiver Schlagabtausch, in dem das Spiel hin und herwogte. Zeitstrafen, einige technische Fehler und mehrheitlich ziemlich stabile Abwehrreihen bestimmten die Partie. Nach nur je drei weiteren erzielten Toren wechselten die Mannschaften die Seiten somit beim Stand von 12:9. Eine höhere Dagmerseller Pausenführung verhinderten in der Schlussphase unter anderem auch die überforderten Schiedsrichter mit einigen doch sehr fragwürdigen Entscheiden zu Ungunsten des Heimteams.
Den klar besseren Start in die zweite Halbzeit erwischten die Frauenfelder. Als das Heimteam in der 40. Spielminute mental auch wieder aus der Pause kam, hatten die Gäste bereits zum 14:14 ausgeglichen und damit den hart erarbeiteten 3-Tore-Vorsprung zunichte gemacht. Der TVD wankte, fiel in dieser Phase aber (noch) nicht. Ein schneller Doppelschlag zum 16:14 und allgemein besser strukturierte Angriffe, in denen geduldig auf die Möglichkeiten gewartet wurde, ermöglichten es dem Heimteam, bis zum 21:19 in der 50. Minute den Takt anzugeben. Die gute Offensivleistung täuschte jedoch bereits zu diesem Zeitpunkt etwas darüber hinweg, dass die Dagmerseller in ihrer Defensive grosse Probleme bekundeten. Viele Eins-gegen-Eins-Situationen gingen verloren und auch der Torhüter konnte im zweiten Umgang nicht mehr viele Glanzpunkte setzen. Dies nützte Luca Oberli gnadenlos aus: Mit 3 Toren in Serie zum 21:22 sorgte er für die erste Gästeführung an diesem Abend. Dem TVD fehlten daraufhin sowohl Kraft als auch die in solchen Situationen nötige Routine und Cleverness, um darauf nochmals reagieren zu können. Auch mit dem 7. Feldspieler fanden die Wiggertaler in den letzten 10 Spielminuten kaum noch Lösungen gegen die massive gegnerische Abwehrreihe. Somit mussten sie ihren Ostschweizer Kontrahenten kurz darauf zum letztlich zu klaren 24:27-Auswärtssieg gratulieren.
Was bleibt, ist einerseits die Erkenntnis, dass man auch mit dem selbsternannten Aufstiegsanwärter mithalten kann. Andererseits mussten die Wiggertaler aber auch schmerzlich feststellen, dass 40 gute Minuten in dieser Finalrunde in den meisten Fällen nicht zum Sieg reichen werden.
Am Samstag in Siggenthal
Nun heisst es «Mund abwischen und weitermachen». Die nächste Chance auf Punkte bietet sich dem TVD nächsten Samstag um 14:00 Uhr auswärts bei der HSG Siggenthal/Vom Stein Baden. Die Aargauer konnten dieses Wochenende gegen Nyon den ersten Punkt einfahren und werden entsprechend Moral getankt haben. Trotzdem werden die Dagmerseller alles daran setzen, wieder in die Erfolgsspur zu kommen und die makellose Auswärtsbilanz aufrecht zu erhalten.
Spieltelegramm: Chrüzmatt – 221 Zuschauer – SR: Celentano/Huber – Strafen: TVD 6×2, Frauenfeld 5×2 Min. –– TVD: Häller /Hagmann; Häfliger F. , Wyss (3), Tschupp P (1)., Oggier (5), Tschupp K. (5), Huber (2), Sommer (6/3), Peyer, Hodel F., Renggli, Hodel V.; Döös Ramon (2) . – SC Frauenfeld: Halter/Stokholm; Oberli (6), Ramadani. (9/4), Tecleab (2), Avduli, Bürgi (1), Schärer , Müller (2), Rutschmann (1), Graf (5); Stanger (1) ; Galic ; Meili.