Dagmerseller müssen «böser» werden

Handball, 1. Liga der Männer
Samstag, 17.30 Uhr
Maihofhalle, Luzern
SG Pilatus – TV Dagmersellen

Auch nach drei Spielen ziert der TVD zusammen mit Herzogenbuchsee punktelos das Tabellenende. Morgen ist man zu Gast bei der SG Pilatus. Coach Sandro Bieri bleibt zuversichtlich … und realistisch.

von Renato Cavoli

Drei Niederlagen gegen Olten, Emmen und zuletzt gegen Muotathal. Die TVD-Fans, aber auch neutrale Beobachter, sahen in den letzten zwei Partien eine Mannschaft, welche zwar erneut nicht zu reussieren vermochte, sich aber gegenüber der schwachen Auftaktpartie in Olten steigerte. «Die Spieler waren bereit, Biss zu zeigen. Ich sah mehr Entschlossenheit, mehr Solidarität untereinander. Aber», so Coach Sandro Bieri weiter, «wir haben im Abschluss leider erneut zu wenig präzis, zu wenig konsequent agiert.»

Bieri will aber nicht nur die fehlbaren Schützen in der Abschlusszone für die mangelhafte Torausbeute verantwortlich machen Die letzten Zuspiele seien oft einfach zu wenig gut getimt gewesen. «Wenn die Pässe nicht mit der letzten Konsequenz und genau gespielt werden, hat es der gegnerische Goalie oft leicht, die Bälle zu parieren, weil die Schüsse eben aus einer nicht hundertprozentig guten Abschlussposition abgegeben würden.

Rückstand bedeutet Aufwand

Sandro Bieri macht in diesen Tagen trotz der drei Niederlagen einen zuversichtlichen Eindruck, glaubt an die Fähigkeiten seiner Mannschaft, bleibt aber auch realistisch. Sie hätten derzeit sicher nicht so eine herausragende «Feuerkraft» im Rückraum wie etwa Emmen. «Deshalb sind wir noch mehr gezwungen, unsere Tore mit schnellen Gegenstössen herauszuspielen. Und wenn wir das besser hinkriegen als zuletzt, dann können wir auch einmal in Führung gehen und den Gegner unter Druck setzen.» Denn ein Rückstand bedeute immer auch einen grösseren Aufwand für das hinten liegende Team.

Der TVD-Coach ortet bei seinen Spielern trotz der drei Startniederlagen kein moralisches Tief. «Die Spieler sehen, dass der Weg stimmt. Aber wir müssen böser werden, dem Gegner mit unserer konsequenten Spielweise wehtun. Er muss wissen, dass wir den Sieg mit der letzten Konsequenz wollen, und dass wir bereit sind, dorthin zu gehen, wo es weh tut. Daran arbeiten wir.»

Ein Trio fehlt

Die SG Pilatus, der morgige Gegner, ist als technisch gut ausgebildete Mannschaft bekannt. Es wird für den TVD keinen Deut einfacher zu Punkte zu kommen, als in den drei Matches zuvor. Die Luzerner verloren bisher zu Hause gegen Olten, siegten aber gegen Leimental und gegen Herzogenbuchsee.

Die Dagmerseller müssen weiter auf den rekonvaleszenten Goalie Silen Locatelli verzichten. Dazu fehlt Thomas Häfliger (Kreuzbandriss) und seit dem Emmen-Spiel auch Martin Abgottspon, der sich am Fuss verletzte und wohl rund acht Wochen ausfallen könnte.

Auch der TVD II in Luzern

In der 2. Liga ist auch Dagmersellen II morgen Samstag (19.30 Uhr) in der Luzerner Maihof-Halle zu Gast. Gegner ist der BSV Borba Luzern, der bisher nur einen Match ausgetragen hat (24:18-Auswärtssieg gegen Willisau). Der TVD verlor zuletzt zu Hause gegen Mutschellen (27:28) und visiert den zweiten Saisonsieg an.

Spiele vom Wochenende. 1. Liga: SG HV Olten – TV Pratteln (Sa, 16 Uhr). SG Pilatus – TV Dagmersellen (Sa, 17.30 Uhr). KTV Muotathal – HB Emmen (Sa, 19 Uhr). HV Herzogenbuchsee – HSG Leimental (Sa, 19.30 Uhr). – Rangliste: 1. KTV Muotathal 3/6 (+16). 2. SG HV Olten 3/6 (+12). 3. SG Pilatus 3/4 (+10). 4. HB Emmen 3/4 (+8). 5. TV Pratteln 3/2 (-4). 6. HSG Leimental 3/2 (-12). 7. HV Herzogenbuchsee 3/0 (-10). 8. TV Dagmersellen 3/0 (-20).