Borba als erster Gradmesser

Handball, 2. Liga der Männer

Samstag, 18 Uhr, Chrüzmatt-Halle

TV Dagmersellen – BSV Borba Luzern

 

Dagmersellen will wieder nach oben

Morgen Samstag beginnt die neue Handballsaison auch für das Fanionteam des TV Dagmersellen. Der Absteiger in die 2. Liga hat ein topmotiviertes Team, einen zuversichtlichen Trainer und hat sich viel vorgenommen.

von Renato Cavoli

Martin Prachar, der neue Cheftrainer des TV Dagmersellen, als ehemaliger, 42-facher tschechischer Natispieler ein Mann mit grosser internationaler Erfahrung, macht beim Interview mit dem WB einen sehr gelösten, zufriedenen und zuversichtlichen Eindruck. «Natürlich sind Testspiele und Ernstkämpfe nicht miteinander zu vergleichen. Aber was ich seit meinem Amtsantritt hier in Dagmersellen gesehen habe, stimmt mich positiv. Die Spieler des Fanionteams ziehen in den Trainings gut mit, versuchen umzusetzen, was wir uns als handballerische Ziele vorgenommen haben. Einsatz, Emotionen und Leidenschaft würden stimmen. Jetzt gelte es, das alles in die Meisterschaft mitzunehmen.»

Mit neuem Goalie…

Bei den Dagmersellern verliess ja Standardkeeper Ramon Häller das Team und schloss sich dem in die NLB aufgestiegenen Emmen an. Zu Christoph Affentranger und Michel Küng, den beiden Goalies mit TVD-«Blut», stösst nun mit Tim Büsching ein zusätzlicher Schlussmann zur Mannschaft. Büsching gilt als sehr talentiert. Er wird beim TVD mit einer Doppellizenz spielen. Zuletzt hütete er das Tor der SG HV Olten und steht heuer auch als dritter Goalie im Kader von NLA-Klub Suhr Aarau. Der grossgewachsene Polymechaniker hat sich zum Ziel gesetzt, dereinst Stammgoalie in einem NLA-Team zu sein.

«Mit nur zwei Goalies wäre es für uns sehr schwierig geworden», sagt Martin Prachar. «Deshalb bin ich sehr froh, dass wir Tim Büsching mit einer Doppellizenz zu uns holen konnten.» Tim könne der Mannschaft auf dem Feld helfen, so der Dagmerseller Trainer, der das Fanionteam zusammen mit Coach und Sportchef Silvan Graf betreut.

…einem klaren Ziel…

Die Wiggertaler werden als Absteiger aus der 1. Liga in dieser Saison die «Gejagten» sein. Jeder Gegner wird gegen den TVD ganz besonders motiviert sein. Martin Prachar nimmt das zur Kenntnis. Aber nervös macht den 39-Jährigen das alles nicht. «Wir haben uns zum Ziel gesetzt, den Wiederaufstieg ins Visier zu nehmen. Und ich denke, dass wir das Potenzial dazu haben. Geschenkt wird uns ohnehin nichts. Wir müssen in jedem Spiel unser ganzes Potenzial abrufen. Gelingt uns das, werden wir vorne mitmischen können. Und dürfen uns Chancen ausrechnen, unser Ziel auch zu erreichen.

Der Trainer hat in den Testspielen gesehen, dass die Qualität da ist. Jetzt müsse sein Team das alles auch in den Meisterschaftsspielen umsetzen können. «Ich erlebe hier in Dagmersellen eine sehr familiäre Atmosphäre. Der Verein ist im Dorf fest verankert. Es liegt nun an uns, die Fans ganz speziell in den Heimspielen mit Kampfgeist und attraktivem Handball zu begeistern.»

…und einer grossen Hoffnung

Während man beim TVD wohl für die ganze Saison auf Pascal Born (Knie- und Schulterverletzungen) verzichten muss, hofft man, dass Urs Oggier (Hüftprobleme) Ende Oktober wieder zum Team stösst. Der Rücktraumakteuer spielt in den Plänen von Martin Pracher eine grosse Rolle. «Urs ist ein Teamleader. Ich freue mich, wenn er bald wieder zur Mannschaft stösst. Ich halte viel von ihm und seine Fähigkeiten.»

Nach seiner Kreuzbandoperation kehrt auch der starke Rückraumspieler Thomas Häfliger wieder zurück. Zusammen mit Dominik Sommer und (hoffentlich) bald auch Urs Oggier erhofft man sich von diesem Trio überraschende Spielvarianten und Tore. Der TVD baut zudem auf «Zuzüge» aus der letztjährigen zweiten Mannschaft. Sandro und Flavio Theiler sind wieder beim Fanionteam gemeldet. Zwei Spieler mit 1.-Liga-Erfahrung. Genauso wie Pascal Felder. Dazu die Jungen Eigengewächse Andrin Huber, Ramon Döös und Vitus Hodel. Und der starke Rückraumschütze Fabian Häfliger, auf den man sich ebenfalls freuen darf.