Mit offenem Visier gegen den Leader

Handball, 1. Liga, Männer, Samstag, 19 Uhr,
Chrüzmatt-Halle:
TV Dagmersellen – SG Pilatus

TVD_Matchprogramm

Mit grossem Selbstvertrauen will der TV Dagmersellen morgen Abend dem Spitzenreiter SG Pilatus begegnen. Ein spezielles Spiel. Auch für TVD-Trainer Othmar Buholzer.

von Renato Cavoli

Zwei Spiele – zwei Siege – zwei Gefühlswelten. Ganz sicher für Dagmersellens Trainer Othmar Buholzer. Aber auch für die Spieler und die Fans des Wiggertaler 1.-Ligisten. Beim 24:19-«Krampf» gegen Sursee musste der Headcoach einigemal sehr laut werden. «Ich mache das nicht gerne. Viel lieber sehe ich, wenn die Spieler das im Training Erlernte und die vorgegebene Taktik im Spiel mit Leidenschaft und der gebotenen Cleverness umsetzen und ich relativ ruhig coachen kann», so Buholzer. «Aber wir laufen immer wieder Gefahr, in alte Muster zu verfallen. Fahrlässig zu werden. Und dann muss ich eingreifen. Und halt auch einmal böse werden. Damit sich wieder alle auf ihre Aufgabe konzentrieren.»

«Das bisherige Highlight»

Eine Woche später, am letzten Samstag,  siegte der TV Dagmersllen erneut. Diesmal aber «alla grande», wie man im Radsport «grosse Siege» zu nennen pflegt. «Wir haben unter der Woche hervorragend trainiert. Vielleicht noch nie so gut, seit ich das Team für diese Saison übernommen habe», so Buholzer. «Zu Beginn hatten wir dann im Spiel mit der Deckung der Freiämter Mühe. Man darf aber auch nicht vergessen, dass Muri ein sehr gutes Team mit einigen starken Individualisten stellt. Einfach war es für uns also nicht.»

Doch nach der Pause drehte der TVD auf und «nahm den Gegner nach Strich und Faden auseinander», wie Buholzer mit berechtigtem und hörbarem Stolz sagt. «Für mich war dieser Match das bisherige Highlight der Saison.»

Die Schützlinge des Trainers

Mit den Highlitghts ist das so eine Sache. Man hofft immer, dass noch etwas «Grösseres, Besseres» wartet. Warum nicht morgen? Warum nicht im Spiel gegen die SG Pilatus, den Spitzenreiter der Gruppe 2, der zuletzt gegen «Kellerteam» Frick «nur» mit 28:27 siegreich blieb. «Aber wir alle wissen, dass das die mit Abstand beste Mannschaft der Gruppe ist», sagt Othmar Buholzer.

Und Dagmersellens Trainer weiss, wovon er spricht. Ganz viele der Spieler des morgigen Gegners hat er bei seiner Arbeit im Nachwuchs der SG Pilatus selber ausgebildet. «Das wird sicher auch für mich ein spezieller Match. Wenn die Luzerner auf ihrem bestmöglichen Niveau spielen und alle ihre besten Kräfte dabei haben wird es ganz schwierig für uns. Aber wenn wir das spielen, was wir können und von Beginn weg alles abrufen, dann liegt eine Überraschung drin. Wir werden die SG Pilatus mit offenem Visier bekämpfen, denn wir haben nichts zu verlieren. Wir können eigentlich nur gewinnen.»

Die grosse Herausforderung

Man spürt: Othmar Buholzer «brennt» auf den Vergleich mit dem Tabellenführer aus der Leuchtenstadt. «Ein Sieg für uns wäre sensationell. Aber wie gesagt: Das wird eine grosse Herausforderung für unsere Mannschaft. Ich hoffe, dass auch unser treues Publikum einen Match geboten bekommt, der unter die Haut geht und bewegt. Ich spüre, dass auch unsere Spieler bereit sind und sich auf das Duell mit der SG Pilatus freuen. Nach der starken Leistung in Muri sowieso.»

Beim TVD fallen weiterhin die Langzeitverletzten Thomas Häfliger (Kreuzbandriss), Pascal Born (Knorpelabriss am Fussgelenk) und Lukas Renggli («Lippenriss» an der Schulter) aus. Das sind gewichtige Absenzen. Gut, dass mit Dennis Grana und Ramon Häller beide Keeper wohlauf sind. Mit ihren zum Teil hervorragenden Leistungen bilden sie das Rückgrat des aktuellen TVD. Zusammen mit Top-Shooter Stefan Frauchiger.