«Mit Herz und Leidenschaft spielen»

«Mit Herz und Leidenschaft spielen»

Handball, 1. Liga der Männer
Gruppe 3, 1. Runde
Samstag, 16.15 Uhr
Rossmoos-Halle, Emmen
HB Emmen – TV Dagmersellen

Der TVD startet morgen gegen Emmen in die Saison 2020/2021. Captain Pascal Tschupp äussert sich zu den Saisonzielen seiner Mannschaft. Und hofft, dass es nicht wieder zu einem Abbruch der Meisterschaft kommt.

von Renato Cavoli

Die resultatmässig durch und durch geglückte Hauptprobe (30:19-Kantersieg im Cup gegen das gleichklassige Leimental) verleitet beim TV Dagmersellen niemanden, morgen Samstag mit vor Stolz geschwollener Brust zum Meisterschaftsauftakt nach Emmen zu fahren.

Im Gegenteil: Pascal Tschupp, der erfahrene 29-jährige Captain und langjährige Leistungsträger, will den Sieg, das Ergebnis und die Leistung in die richtigen Relationen stellen. «Dass es uns so gut lief, hat auch uns überrascht. Es ist zwar durchaus eine Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Aber wir wissen nicht, wie wichtig Leimental diese Cupaufgabe gegen uns nahm. Und ob unser Gegner in Bestbesetzung antrat.»

Nein, Pascal Tschupp will nicht in billigem «understatement» machen. Aber es sei wichtig, dass man konzentriert und fokussiert bleibe, sagt er. Und bescheiden. «Mit dem hohen Cupsieg gegen Leimental können wir uns nämlich nichts kaufen.»

Der Ausfall

Die Dagmerseller haben eine gute Vorbereitungszeit hinter sich. Und die Verantwortlichen waren dank dem Transfer des ehemaligen tschechischen Junioren-Internationalen Bohumir «Bob» Skopal (29) auch überzeugt, einen nicht zu unterschätzenden, neuen Trumpf im Team zu haben. Doch kurz vor dem Cupspiel gegen Leimental riss beim Rückraumspieler im Training die Achillessehne, was wohl den Ausfall für die gesamte Saison bedeutet.

«Bob hätte uns verstärkt», sagt Pascal Tschupp. «Keine Frage. So sehr dieser Ausfall uns schmerzt und wir auch mit ihm fühlen, wir müssen nach vorne schauen. Jetzt sind wir alle gefragt. Ich bin überzeugt, dass wir genügend Charakter im Team haben, um dennoch eine gute Meisterschaft zu spielen.»

Die Ausgangslage

Für Martin Prachar, der das TVD-Fanionteam zusammen mit Sportchef Silvan Graf seit zwei Jahren trainiert, ist überzeugt, dass man weiter ist als in der vergangenen Saison. «Wir sind stärker geworden», sagt er. «Ich hoffe, dass wir in Emmen gut aus den Startlöchern kommen und eine überzeugende Saison hinlegen können.»

Martin Prachar sagte das, bevor sich sein Landsmann Bob Skopal so folgenschwer verletzte. Natürlich ist dieser Ausfall auch für die beiden Trainer schmerzhaft. Aber gerade der Cupmatch gegen Leimental hat gezeigt, dass der Teamspirit intakt ist und verschiedene Spieler bereit sind, Verantwortung auf dem Platz zu übernehmen.

Das Doppelmandat

Martin Prachar trainiert neu gleich zwei Mannschaften. Solothurn (NLB) und den TV Dagmersellen. «Die Solothurner haben mich schon ein paar Mal kontaktiert und angefragt, ob es eine Möglichkeit gäbe, dass ich zu ihnen wechsle. Dank dem Einverständnis beider Vereine ist dies nun möglich. Ich werde zweimal pro Woche an den Trainings des TVD dabei sein und zwei bis dreimal in Solothurn. So wie es im Moment aussieht, werden ich den TVD nur in drei Spielen nicht vor Ort coachen können.» Es sei eine neue und grosse Herausforderung für ihn, sagt Prachar. «Auch weil wir mit Silvan Graf einen erfahrenen Co-Trainer mit entsprechendem Diplom haben, stimmten wir dem Doppelmandat zu», sagt TVD-Präsident Peter Staub.

Der Gegner

Der erste Gegner des TVD ist morgen also das Team von Handball Emmen. Die Luzerner Vorörtler sind einer der erklärten Gruppenfavoriten. Das sieht auch Pascal Tschupp so. «Wir kennen diese Mannschaft und wissen, was auf uns zukommt. Es wird eine sehr gute und effiziente Leistung unsererseits brauchen, um mit Punkten nach Hause zu fahren. Aber», so Pascal Tschupp weiter, «wir können Emmen Paroli bieten. Ein guter Start wäre sehr wichtig. Wir werden uns in Emmen auf jeden Fall nicht verstecken, sondern mit viel Herz und Leidenschaft ans Werk gehen.»

Für Pascal Tschupp wäre ein Rang unter den ersten Fünf eine gute Endplatzierung nach der «regular season». Erneut werden sich nur zwei Teams für die Aufstiegsrunde qualifizieren. Der restlichen sechs Mannschaften bestreiten die Abstiegsrunde. «Optimal wäre für mich ein Rang zwischen drei und fünf», sagt Pascal Tschupp. «Doch noch viel wichtiger ist, dass wir die Saison diesmal zu Ende spielen können. Und was das betrifft, können wir alle nur hoffen.»

Und verhalten zuversichtlich sein…

1. Liga, Gruppe 3, 1. Runde vom Wochenende:HB Emmen – TV Dagmersellen (Sa, 16.15 Uhr). TV Muri – HC Kriens (So, 16 Uhr). SG HV Olten – HB Wohlen (So, 17 Uhr). –Die Teams der Gruppe 3: KTV Muotathal, HB Emmen, SG HV Olten, TV Dagmersellen, TV Muri, HB Wohlen, HC KTV Altdorf, HC Kriens.