Handball 1. Liga, Finalrunde
SG Nyon – TV Dagmersellen 28:25 (9:14)
Der TVD reiste mit einem klaren Vorhaben an den Genfersee. Man wollte mit einer konstanten Leistung endlich wieder einmal Punkte holen. In der ersten Halbzeit verlief alles nach Plan und es schaute eine hohe 5-Tore-Führung heraus. In ganz schwachen zehn Minuten gleich nach der Pause verspielte man jedoch den Vorsprung, musste sich am Schluss knapp geschlagen geben und die lange Heimreise mit leeren Händen antreten.
von Vitus Hodel
Die Vorzeichen für den Auftritt in der Romandie waren für den TVD alles andere als optimal. Eine lange Niederlagenserie, viele Absenzen – neben Thomas Häfliger fehlten auch Huber, Renggli und Wyss – und dazu die ungewohnte Anspielzeit am späten Sonntagnachmittag gegen ein immer noch Aufstiegsambitionen hegendes Nyon verhiess nicht unbedingt Gutes. Die Mannschaft von Trainer Martin Prachar startete solide in die Partie. Beide Mannschaften spielten in der Anfangsphase auf Augenhöhe. Geprägt wurde das Spiel in den ersten zehn Minuten von vielen technischen Fehlern und guten Torhüterleistungen auf beiden Seiten. Danach agierten die Dagmerseller konzentrierter auf und konnten sich kontinuierlich vom Gegner absetzen. Im Angriff spielte man geduldig und wartete bis zum richtigen Moment mit dem Abschluss. Auch bei Zeitspiel, welches die Unparteiischen zügig anzeigten, wurden die richtigen Entscheide gefällt und so fand der Ball oft den Weg ins Gehäuse. Man hatte viel Zug aufs Tor und so gelangen dem einzigen Linkshänder Ramon Döös in den ersten 17 Minuten gleich vier Treffer. Danach häuften sich die technischen Fehler im TVD-Angriff. Die stabile 6:0-Deckung unter Regie von Pascal Tschupp und Stefan Peyer hielt jedoch stand. So konnten die ebenfalls ungenau agierenden Gastgeber die Schwächephase der Dagmerseller nicht in Treffer ummünzen und blieben in der Abwehr oder an Torhüter Häller, der eine sackstarke erste Halbzeit zeigte, hängen. Das variantenreiche Spiel über den Rückraum zahlte sich aus und so konnte der TVD schliesslich mit einem komfortablen 14:9-Vorsprung in die Pause.
Schwache zehn Minuten entschieden
In der Kabine war die Ansprache von Trainer Martin Prachar unmissverständlich. Die gute Leistung sollte auch in der zweiten Halbzeit fortgeführt werden und besonders das Tempo hochgehalten werden. Doch bereits 32 Sekunden nach dem Seitenwechsel wurde diesem Vorhaben ein Ende gesetzt. Abwehrchef Pascal Tschupp landete mit einer Zweiminutenstrafe auf der Bank. Doch nicht nur in der Abwehr stand der TVD wie verwandelt da, auch im Angriff funktionierte plötzlich nichts mehr. Nach vier Fehlwürfen und diversen technischen Fehlern sah sich Trainer Prachar bereits in der 36. Minute gezwungen, das Team-Timeout zu nehmen. Der Versuch, die Mannschaft endlich aus der Pause zurück auf den Platz zu holen, missglückte jedoch gänzlich. Kaum eine Minute später, nach einem Fehlwurf und einem weiteren Gegentreffer zum 14:12, musste Stefan Peyer das Spielfeld nach einer Intervention im Gegenstoss von Nyon mit einer harten, aber vertretbaren direkten roten Karte verlassen. Somit spielte der TVD wieder in Unterzahl. Nach mehreren vergebenen Topchancen und technischen Fehlern netzten die nun kaltblütigen Westschweizer gleich doppelt ins verwaiste Tor ein. So ging Nyon in der 44. Minute erstmals wieder in Führung und baute diese bis zur 47. Minute sogar auf 20:17 aus. Minus acht hiess die katastrophale Bilanz bis zu diesem Zeitpunkt in der zweiten Halbzeit. Doch der TVD kämpfte sich nochmals ins Spiel zurück, agierte fortan wieder auf Augenhöhe mit den Gastgebern und mehrmals gelang der erneute Anschlusstreffer. Allerdings verstanden es die Westschweizer gut mit einer gewissen Theatralik die Schiedsrichter auf ihre Seite zu ziehen. So konnten sie von hart ausgesprochenen Strafen und einfachen Toren via Penalty profitieren. Doch auch nach der dritten Zeitstrafe und damit der roten Karte gegen Abwehrchef Pascal Tschupp nach 54 Minuten liessen sich die Dagmerseller nicht abschütteln und kamen gut eine Minute vor Schluss nochmals auf 26:25 heran. Der Ausgleich wollte aber nicht mehr gelingen. Schade, einmal mehr gab es keinen Lohn für eine solide TVD-Vorstellung mit schnellem und attraktivem Handball.
Heimspiel gegen Siggenthal
Am nächsten Samstag ist die HSG Siggenthal/Vom Stein Baden in der Chrüzmatt zu Gast, Spielbeginn: 18.00 Uhr. Gegen die in Reichweite liegenden Aargauer erhoffen sich die Dagmerseller eine Rückkehr auf die Siegsspur. Es wird Zeit, dass die Jungs wieder belohnt werden. Hopp TVD!
Spieltelegramm: Cossy Nyon – 50 Zuschauer – SR: Makhlouf/Christinet – Strafen: je 4×2 Min + rote Karte Peyer (TVD). –– TVD: Häller/Hagmann; Häfliger F. (3), Hodel V. (1), Tschupp P. (3), Oggier (8/2), Tschupp K. (2), Sommer (1), Döös (7), Peyer, Häfliger J. – SG Nyon: Billa/Odoemene/Van Wolde; Gravier (4), Terrier G. (5), Ramel B. (3), Bellayachi (4), Mercanton (1), Ramel A. (2), Pürro (6/4), Parville (3/1), Terrier M.