Mit bewährten Tugenden in die neue Saison

Mit bewährten Tugenden in die neue Saison

Handball. Die letzten zwei Jahre darf man beim TV Dagmersellen als «ebenso gelungen wie erfolgreich» bezeichnen. Nun steht eine neue 1.-Liga-Saison bevor. Präsident Peter «Simi» Staub und Cheftrainer Silvan Graf blicken zurück… und nach vorne.

von Renato Cavoli

«Wenns zwöitelet de drettelets…» heisst es im Volksmund. Und natürlich hätte beim TV Dagmersellen niemand etwas dagegen, wenn nach der sehr überraschenden Qualifikation für die Aufstiegsrunde vor zwei Jahren und dem souveränen «Sieg» in der Abstiegsrunde der vergangenen Saison erneut Schlagzeilen der positiven Art dominieren würden.

Das Fanionteam steht weiter unter der erfahrenen Führung von Cheftrainer Silvan Graf und seinem Assistenten Martin Prachar. Das Duo harmonierte bereits ausgezeichnet, als die Beiden in vertauschten Rollen dem TVD vorstanden. Martin Prachar als Chef der Aufstiegsmannschaft und Silvan Graf als sein akribisch arbeitender Assistent. In der letzten Saison übernahm nun der aus dem eigenen Fundus stammende Graf das Team als verantwortlicher Cheftrainer.

«Wir haben tatsächlich zwei sehr gute Jahre hinter uns», sagt Präsident Peter Staub. Und der Präsident geht gleich forsch in die verbale Offensive und traut dem TVD erneut eine sehr gute Rolle in der Gruppe 2 der 1. Liga zu. «Für mich ist ein Platz unter den vier besten von zwölf Mannschaften durchaus möglich. Auf jeden Fall traue ich das sowohl dem Team als auch unserem Trainerstaff zu. Die Art und Weise, wie unsere Mannschaft auch im letzten Jahr performt hat, war beeindruckend. Wir sahen viele sehr gute Spiele und grösstenteils attraktiven, temporeichen Handball. Unsere grosse Fanbasis auf jeden Fall wurde sehr oft verwöhnt.»

Zu viele Absenzen

Silvan Graf ist zwar von der spielerischen Qualität seines Kaders durchaus angetan, und weiss, dass an einem guten Tag sehr vieles möglich ist. «Aber», hebt der Cheftrainer den Mahnfinger, «wir sind punkto Formstand noch nicht dort, wo wir eigentlich hinwollen. Wir hatten schlicht zu viele Absenzen im Training und dazu war unsere Halle wegen des Innerschweizerischen Schwingfestes in Dagmersellen drei Wochen lang anderweitig belegt. Jetzt», so Silvan Graf weiter, «geht es darum, in den verbleibenden Trainings vor dem Cupmatch gegen Wohlen (Donnerstag, 7. September, siehe speziellen Kasten) und dem effektiven Meisterschaftsstart am Donnerstag, 14. September gegen die SG TSV Frick (Chrüzmatt-Halle, 20.30 Uhr) alles zu tun, um für die Ernstkämpfe bereit zu sein. Wir haben in den letzten zwei Jahren den einen oder anderen sehr engen Match auch mit ein wenig Glück für uns entscheiden können. Wir dürfen also nicht überheblich werden.»

Für den Cheftrainer ist klar, dass zuerst dem Ligaerhalt oberste Priorität eingeräumt werden muss. «Und dieses Ziel erreichen wir nur, wenn wir unsere bewährten Tugenden regelmässig auf die Platte bringen. Kampfgeist, Leidenschaft und Willen, das seien die Basics, auf welche der TVD auch in der neuen Spielzeit bauen müsse.

Respekt vor den Aufsteigern

In einem sind sich Peter Staub und Silvan Graf einig: Die Meisterschaft mit dem neuen Modus und total 12 Teams pro Gruppe verlangt von allen ein Höchstmass an Konzentration. Der Präsident glaubt, dass der KTV Muotathal und der TV Pratteln ganz vorne den Ton angeben könnten. «Aber dahinter ist vieles möglich.»

Silvan Graf hat Respekt vor den vielen Aufsteigern, unter anderen vor dem Cupgegner Wohlen. «Sie werden den Schwung mitnehmen und haben erst einmal nichts zu verlieren. Ich rechne mit einer sehr spannenden und ausgeglichenen Meisterschaft.»

Eine Meisterschaft, welche auch die Derbys gegen Aufsteiger STV Willisau zurückbringt. «Auf diese Partien freuen wir uns natürlich ganz besonders», sagt TVD-Präsident Peter Staub.

Drei Neue…

Personell hat sich beim TV Dagmersellen eher wenig verändert. Die Mannschaft bleib grösstenteils zusammen. Doch den Abgang von Stefan Peyer (er fungiert neu als Sportchef und spielt in der zweiten Mannschaft) darf man nicht unterschätzen. Peyer war über Jahre hinweg ein sehr zuverlässiger und kaum zu überspielender Defensivspezialist.

Mit Elias Gallati (Jahrgang 2005, linker Flügelspieler; Doppellizenz mit der SG Pilatus U9 Elite), Ben Wyss (2007, Rückraum links, von Aaraus U17 Elite) und Simon Würth (2002, Kreisläufer, vom TSV Frick) hat der TVD drei neue Spieler in den Kader aufgenommen. Man darf auf die Einsätze dieser zum Teil noch sehr jungen, entwicklungsfähigen Talente beim TVD gespannt sein.

…und eine Goalie-Rochade

Im Tor des TVD wird der erst 19-jährige Leon Hagmann als neue Nummer 1 in die Meisterschaft steigen. Die erfahrenen Ramon Häller und Nik Schöpfer stehen nun eher im zweiten Glied. Aber klar: Auf die zwei Routiniers wird weiter Verlass sein. Der TVD verfügt auch in der kommenden Saison über ein aussergewöhnlich starkes Goalie-Trio.

Handball, 1. Liga der Männer, Gruppe 2. Die Teams: SG EhrEndingen Celtics, HC Kriens, HC Mutschellen, KTV Muotathal, SG Horgen/Wädenswil, SG TSV Frick, STV Willisau, TV Dagmersellen, TV Muri, TV Pratteln NS, HB Wohlen, HSG Siggenthal/Baden-Endingen.

Die ersten Spiele. Samstag, 2. September: HSG Siggenthal/Baden-Endingen – HSG EhrEndingen Celtics (18.15 Uhr). – Samstag, 9. September: TV Muri – KTV Muotathal (16 Uhr). HC Kriens – HB Wohlen (17 Uhr). SG TSV Frick – STV Willisau (18 Uhr). HC Mutschellen – TV Pratteln NS (18 Uhr). SG Horgen/Wädenswil – HSG Siggenthal/Baden-Endingen (19.30 Uhr). – Donnerstag, 14. September: TV Dagmersellen – SG TSV Frick (20.30 Uhr).

Modus: 36 1.-Liga-Teams in drei Gruppen à 12 Teams. Zwei Aufsteiger in die NLB, sechs Absteiger in die 2. Liga.
Rang 1 und Rang 2 einer anderen Gruppe spielen Barragen. Die Sieger ermitteln in einer Dreiergruppe (Doppelrunde) zwei Aufsteiger in die NLB.
Die Teams auf Rang 12 steigen direkt ab. Teams auf Rang 10 und 11 (jeweils aus einer anderen Gruppe) ermitteln in drei Barragen drei weitere Absteiger.

 

Ein Aufsteiger als erster Prüfstein

Handball, Schweizer Cup, Vorrunde
übermorgen Donnerstag, 20.30 Uhr
Chrüzmatt-Halle

TV Dagmersellen – Handball Wohlen

Mit der Cuppartie gegen das wieder in die 1. Liga zurückgekehrte Wohlen startet der TV Dagmersellen übermorgen Donnerstag zu Hause in die neue Saison. Für Cheftrainer Silvan Graf eine «erste richtige Herausforderung für uns.» Klar ist, dass der TVD diesen Prolog zur Meisterschaft, welche für die Wiggertaler eine Woche später mit dem Heimspiel gegen Frick beginnt, gewinnen will. Das würde dem Team für die bevorstehenden Wochen und Monate einen gehörigen Schub verleihen.

Aufstieg am grünen Tisch

Ein Jahr nach dem Abstieg sind die Wohler Handballer wieder zurück in der 1. Liga. Die Freiämter gewannen ihr letztes Spiel knapp gegen Volketswil/Witikon. Gleichzeitig verlor Hopfenperle gegen Baden II. Damit eroberten die Wohler den 3. Rang zurück. Schliesslich fällte der Verband dann die Entscheidung, dass Wohlen ohne Aufstiegsspiele die Promotion in die 1. Liga geschafft hat. «Das freut uns. Und irgendwie ist es doch ein komisches Gefühl», sagte der damalige Trainer Generoso Chechele, der sein Amt nach der von Erfolg gekrönten Saison abgab und neuer Sportchef des Vereins wurde. Das Fanionteam von HB Wohlen wird neu von Ingmar Steiner als Cheftrainer betreut.

TVD hofft auf Heimbonus

Beim TVD hofft man auf den Heimbonus. Und auf lautstarke Fans, welche dem ersten Ernstkampf der neuen Saison entgegenfiebern. Gespannt darf man sein, ob die neuen Spieler (Ben Wyss, Simon Würth und Elias Gallati) gleich zum Auftakt mittun werden. Und ob der TVD nach der nicht ganz optimalen Vorbereitung bereit ist, um in der 1. Liga erneut eine gute Rolle zu spielen. rec.